Weihnachtspyramide

Zur Weihnachtszeit sind in deutschen Landen die Heimstädten häufig mit einer Weihnachtspyramide geschmückt. Kunstvolle karussellartig aufgebaute Lichter Gestelle verbreiten auf besondere Art weihnachtliche Stimmung. Dieses aus Holz gefertigte Gestell hat an seiner Mittelachse eine Plattform befestigt, die mit Sinn gebenden Figuren verziert ist und sich dreht, wenn die daneben angeordneten Kerzen entzündet werden.

Die Motive der Figurengruppen haben mit der Entstehungsgeschichte der Weihnachtspyramide zu tun. So sind neben der Weihnachtsgeschichte auch Bergleute, Waldarbeiter oder Engel sehr beliebt.

Der Aufbau stellt sich in einstöckigen oder auch mehrstöckigen Pyramiden dar. Die Einstöckigen können nur mit Kerzen betrieben werden und sind ungefähr zwanzig bis dreißig Zentimeter hoch.

Seit dem letzten Jahrhundert werden die Weihnachtspyramiden auch mit elektrischem Motor und Lichtern hergestellt. Deshalb gibt es seitdem die Mehrstöckigen, die über zwei Meter erreichen können.

Woher kommt die Weihnachtspyramide?

Ihren Ursprung hat die Weihnachtspyramide im beschaulichen Erzgebirge. Im 18.Jahrhundert verdiente die Mehrheit der Menschen im Erzgebirge so wenig, dass dazu verdient werden musste, um den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Der Hauptarbeitsbereich war der Bergbau, bei dem Technik und handwerkliches Geschick immer eine große Rolle spielten, außerdem gab es im Erzgebirge Holz im Überfluss und stand so als günstiges Arbeitsmaterial zur Verfügung.

Die besondere Konstruktion des Göpelwerkes wurde als Vorbild für die Weihnachtspyramide genommen. Göpelwerk werden die Schachtförderanlagen genannt, die es schon seit dem 15.Jahrhundert im Erzgebirge gibt. Mittels Wasser- oder Pferdekraft wurden die abgebauten Erze aus der Grube gefördert.

Von Zauberhand gedreht?

Dem ist nicht so, auch wenn das Christkind vieles kann - in diesem Fall sind es die Kerzen mit ihrer Wärme.
Diese Kerzen neben der Weihnachtspyramide erhitzen die Luft, diese steigt nach oben und treibt das Flügelrad an der Spitze an. Je flacher die Flügelblätter angelegt sind umso schneller können sie sich drehen.

Wenn nur noch wenige Kerzen brennen oder kurz vor dem Erlöschen sind, ist Vorsicht geboten. Die warme aufsteigende Luft reicht vielleicht nicht mehr, um das Flügelrad zum Drehen zu bringen – die Pyramide bleibt stehen und der unangenehme Effekt sind geschwärzte Flügel.

Abgesehen davon sollte bei Original Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge auch leichte Wärmeentwicklung ausreichen, um den Dreheffekt zu erzielen. So zum Beispiel wenn sie sie auf einer Heizkörperkonsole dekoriert ist, sollte die aufsteigende Wärme ausreichen.

Wo ist die größte Weihnachtspyramide zu bewundern?

Die so genannten Freiland-Weihnachtspyramiden können, über die ganze Welt verteilt, gefunden werden. Allein in Deutschland aber gibt es über vierhundert dieser Art.
Die erste Freiland-Pyramide stand in Frohnau und wurde von dem dortigen Schnitzverein gefertigt, um am 13.Dezember 1933 feierlich eingeweiht zu werden. Sie konnte leider nur zwei Jahre bewundert werden.

Bis zum Jahr 2014 galt eine mobile Weihnachtspyramide von der Schaustellerfamilie Jakob aus Magdeburg als die höchste ihrer Art.
Mit ihren zwanzig Metern Höhe, die auf sieben Etagen verteilt sind, wurde sie 2010 auf dem Oktoberfest in Berlin eingeweiht.
Eine Aussichtsplattform befindet sich auf der dritten Ebene, im ersten Stock befindet sich ein Essbereich der zu dem Imbiss im ersten Stock gehört. Die übrigen Etagen sind bestückt mit Figuren und Kerzen, den typischen Flügeln sowie mit verschiedenen Dekorationselementen.

Am 3.Advent 2014 wurde die mobile Freiland-Weihnachtspyramide als Höchste ihrer Art entthront.
In ihrem Ursprungsgebiet hat eine erfahrene Bildhauergruppe die, mit 25,52m welthöchste Weihnachtspyramide am 3.Advent 2014 „angeschoben“.
Die Eichenfiguren sind anspruchsvolle, ungefähr zwei Meter hohe Unikate und stellen Geschichte und Handwerk von der Gründung bis zur Gegenwart der Bergstadt dar.


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