Nikolaus

Jedes Jahr sorgt der Nikolaustag am 06. Dezember bei allen Kindern für leuchtende Augen, denn der Nikolaus bringt nicht nur Geschenke, sondern ist auch der erste Bote des nahenden Weihnachtsfestes. Die wenigsten wissen aber, woher dieser Brauch stammt.

Geschichte des Nikolaus

Nikolaus von Myra war ein Geistlicher, der zwischen 280 und 286 n. Chr. im türkischen Patara geboren wurde. Mit 19 Jahren zum Priester geweiht, bekleidete er später das Amt des Bischofs. Über das Leben von Nikolaus ist sehr wenig bekannt, jedoch ranken sich viele Legenden um seine Person. Als seine wohlhabenden Eltern verstarben, verschenkte er sein Erbe an die Armen. Dies ist nur eine von zahlreichen, guten Taten, die er vollbracht haben soll. Darum wurde er wegen seiner Gerechtigkeit und Großherzigkeit verehrt, die unter anderem drei jungfräulichen Schwestern dazu verhalf, der Prostitution zu entgehen, indem der heilige Nikolaus ihnen nachts jeweils einen Goldklumpen als Mitgift durch ihr Fenster warf. Der, zwischen 345 und 351 n. Chr. in Myra, in der Türkei, verstorbene Nikolaus ist Schutzpatron von vielen, wie den Seefahrern und Kindern. Sowohl in den lateinischen als auch in den Ostkirchen ist er einer der größten Heiligen. Aus diesem Grund wird am Todestag des Nikolaus bis heute traditionell gefeiert.

Der Brauch des Nikolaustages

Bereits im 6. Jh. errichtete Kaiser Justinian eine Kirche zu Ehren des heiligen Nikolaus, dessen Todestag, den 06. Dezember, die orthodoxen Kirchen ehrten. Zu Beginn des 8. Jh. verbreitete sich diese Tradition auch nach Italien und erreichte im 10. Jh. schließlich Deutschland. Hier wurde der Gedenktag hauptsächlich durch die adelige Familie Ezzo vorangetrieben, da jene viele Nikolauskirchen stiftete. Als dann im 11. Jh. die angeblichen Gebeine des Heiligen nach Bari entführt wurden, errang der Nikolausbrauch noch größere Bekanntheit, die sich durch diverse Stadtgründungen im 12. und 13. Jh., die ein Kirchenbau mit sich brachte, weiter etablierte.
Heute wird Nikolaus traditionell am 06. Dezember mit der Beschenkung von Kindern gefeiert, um den heiligen Nikolaus, der Kindern gegenüber sehr großherzig war, zu ehren. Dabei stellen Kinder am Vorabend des Nikolaustages ihre Stiefel vor die Haustür, damit der Nikolaus sie in der Nacht füllen kann. Dieser Brauch steht symbolisch für die Legende der drei Jungfrauen, denen der heilige Nikolaus seinerzeit die Goldklumpen durch das Fenster warf. Der Sage nach tritt der Nikolaus jedoch nicht alleine auf, sondern erscheint stets gemeinsam mit Knecht Ruprecht. Diese burschikose Figur wird mit einer Rute und einem Sack dargestellt und soll die unartigen Kinder bestrafen, während die braven von dem Nikolaus mit kleinen Geschenken belohnt werden. Ursprünglich bestanden diese Gaben aus Äpfeln und Nüssen, die allerdings mit der Zeit durch Süßigkeiten ersetzt wurden. Heutzutage wird dieser beliebte Brauch in manchen Haushalten aber auch abgewandelt, sodass kleinere Präsente, wie Spielzeug oder Bücher, in den Nikolausstiefeln stecken.

Unterschied zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann

Neben dem Nikolaus hat auch der berühmte Weihnachtsmann die Funktion des weihnachtlichen Gabenbringers, darum sind sie optisch kaum voneinander zu unterscheiden. Historisch betrachtet sind sie jedoch nicht miteinander zu vergleichen, denn während es sich bei dem Nikolaus um eine Symbolfigur handelt, die auf den heiligen Nikolaus von Myra zurückgeht, welcher wirklich gelebt hat, ist der Weihnachtsmann lediglich eine fiktive Erfindung. Diese entstand, basierend auf der Person des Nikolaus und ihrem Wirken als Geschenkebringer, als jener Brauch nach Amerika gelangte und dort abgewandelt wurde. Das ist auch der Grund, warum der Weihnachtsmann dieselben, positiven Eigenschaften wie der heilige Nikolaus besitzt. Trotzdem der Weihnachtsmann inzwischen wesentlich bekannter ist, erfreut sich der Nikolaus noch immer großer Beliebtheit bei den Kleinsten.
Somit ist der Nikolaus ein historisch-belegter Gabenbringer, der jedes Jahr am 6. Dezember die Stiefel der Kinder mit kleinen Geschenken füllt und auf diese Weise die vorweihnachtliche Zeit versüßt.


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