Der Nussknacker

Der Nussknacker
Vor langer, langer Zeit feierten in einem großen Haus viele Kinder den Weihnachtsabend. Ausgelassen und fröhlich tanzten sie durch die gute Stube, in dem der Weihnachtsbaum feierlich glänzte. Unter all den vielen Geschenken war auch ein schöner Nussknacker. Doch die Kinder verloren bald die Lust, mit ihm zu spielen und so landete er achtlos unter dem Weihnachtsbaum. Als am späten Abend das Stubenmädchen kam, um das Zimmer aufzuräumen, findet es den Nussknacker. Sie herzte und küsste den kleinen holzigen Mann und plötzlich ward er lebendig und erzählte dem Mädchen seine Geschichte.

Einst war er ein kleiner Prinz und lag in der Wiege zwischen seinen Eltern dem König und der Königin, die mit dem ganzen Hofstaat seinen Geburtstag feierten. Da ging ein tolles Kichern und Gepfeife los überall, und es lief hinter den Wänden wie mit tausend kleinen Füßchen, und tausend kleine Lichterchen blickten aus den Ritzen der Dielen. Aber nicht Lichterchen waren es, nein, kleine funkelnde Augen, denn überall guckten Mäuse hervor. Plötzlich taten sich überall im Boden große Löcher auf und der Mäusekönig und seine Kinder erschienen. All die tausend Mäuschen knabberten alles an und erschraken die Leute gar sehr. Als sie sogar den König angreifen wollten, nahm der kleine Prinz all seinen Mut zusammen und half seinem Vater. Dies erboste den Mäusekönig sosehr, dass er ihn in einen Nussknacker verwandelte.

Als der Nussknacker seine Geschichte beendet hatte, entdeckte das Stubenmädchen, dass plötzlich der Mäusekönig mit seiner ganzen Mäusearmee im Zimmer erschienen war, um dem Nussknacker den Garaus zu machen. Nun musste der Nussknacker mit dem König und der ganzen Armee kämpfen. Durch List und Tücke und mit Hilfe des Stubenmädchens besiegt er jedoch den Mäusekönig. Da aber verwandelt sich der Nussknacker in den Prinzen, der er einst gewesen war - nun erwachsen - und tanzt mit dem Stubenmädchen, das sich in eine Prinzessin verwandelt hatte, hinein in ein Meer aus Licht und Sternen. Sie erreichen das Schloss seiner Eltern, die glücklich sind, ihren Sohn wiederzusehen und feiern die Hochzeit des jungen Paares. Unter dem Weihnachtsbaum lagen nur noch das Holz des einstigen Nussknackers und die Holzschuhe des Stubenmädchens, das daran erinnert, was einmal war. Ja, und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute!

Autor: unbekannt

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